Da von den Weltwundern der Antike nur noch die Pyramiden von Gizeh erhalten sind, ließ im Juli 2007 ein privater Initiator per Online-Abstimmung sieben neue Weltwunder wählen. Zwar distanzieren sich Ägypten als Erbe der Pyramiden und auch die UNESCO als offizielle Hüterin des zu schützenden Natur-, Kunst- und Kulturerbes von der unwissenschaftlichen Herangehensweise, doch zählen die neuen Weltwunder ebenfalls zu den einzigartigen baulichen Zeugnissen vergangener Epochen. Das erzielte Ergebnis ist aber eher als eine zufällige Auswahl zu interpretieren.
Zur Wahl
standen u.a. der Eiffelturm in Paris, Schloß Neuschwanstein,
der Schiefe Turm von Pisa und viele andere bedeutende
Sehenswürdigkeiten. Zu den Favoriten zählten die Terrakottaarmee aus
Xian in China und die New Yorker Freiheitsstatue. Die meisten Stimmen
erhielten jedoch folgende sieben Bauwerke, bzw. Gesamt-Anlagen:
1
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China
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2
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Rom, Italien
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3
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Chichén Itzá, Mexiko
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4
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Cuzco, Peru
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5
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Agra, Indien
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6
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Petra, Jordanien
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7
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Rio de Janeiro, Brasilien
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Chichen Itza Große Stadt der Mayas auf Yucatan Mexiko
Chichen Itza auf der Halbinsel
Yucatan in Mexiko war das größte politische und Handelszentrum der Mayas und
war dem Gott Kukulcan geweiht, der als Schöpfer der Erde und Menschen verehrt
wurde. Die Stadt ist etwa 440 gegründet worden und bereits nach 250 Jahren
wieder verlassen. Der Namen Chichen Itza bedeutet "Mund des Brunnen des
Volkes", der auf die große Cenote in der Stadt zurück geht. Da Yucatan
keine Flüsse hat sind die Cenoten, natürliche Brunnen, ein wichtiges
Versorgungsglied. Die große Cenote von Chichen Itza diente nicht nur der
Versorgung mit Trinkwasser, sondern auch als Opferstelle, in der sehr viel Gold
und Jadeschmuck gefunden wurde. In Laufe der Geschichte wurde Chichen Itza noch
zweimal besiedelt und wieder verlassen. Es wurde vorübergehend von den Tolteken
um 1000 und im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern bewohnt. Trotzdem
ist das mehrere qkm große Areal heute noch in großen Teilen vom Urwald
überwuchert.
Zentrum der
Stadt war die 33 Meter hohe Pyramide, an der sehr viele astronomische
Kenntnisse der Mayas abgeleitet werden können. Die Anzahl der äußeren Stufen
beträgt insgesamt 365 und ein sehr beeindruckendes Schauspiel bietet sich jedes
Jahr zur Sonnenwende im Frühjahr und Herbst wenn zehntausende Touristen die
Mayastadt besuchen. Die Stufen der Pyramide bilden an der Wand einer seitlichen
Treppe einen Schatten, der einer Schlange ähnelt, die sich die Pyramide
hinunter bewegt. Weitere besondere Bauwerke sind der Schneckenturm, von dem man
annimmt, dass er ein Observatorium war, der Ballspielplatz und der Tempel der
tausend Säulen.
Die Chinesische Mauer - Das größte Bauwerk der Menschheit China
Die Chinesische Mauer ist das größte von Menschen jemals errichte Bauwerk.
Es diente dazu mongolische Nomadenstämme, die immer wieder nach China
eingefallen sind abzuwehren. Wie eine große Schlange windet sich die große
Mauer über eine Länge von 6700 Kilometern durch weite Ebenen, Wüsten, Steppen
und über Berge. In der über zweitausend Jahre währenden Geschichte der
chinesischen Mauer sind einige Teile zerfallen oder ganz verschwunden. Sehr
bekannt und von hundert tausenden Touristen besucht ist der Teil der
chinesischen Mauer der etwa 50 Kilometer von Peking entfernt ist und während
der Ming Dynastie im 14. bis 16. Jahrhundert mit großen Steinen gebaut wurde.
Andere vor allem ältere Teile der Mauer wurden zum Teil aus Lehm, Stroh und
Holz gebaut.
Mit der chinesischen Mauer wurden
Festungen in den Provinzen Yan, Zhao and Qin miteinander verbunden. Etwa im 7.
bis 6. Jahrhundert v. Chr. wurde mit der Errichtung der Mauer begonnen und
kontinuierlich bis in das 17. Jahrhundert weiter ausgebaut. Zunächst bauten die
Provinzen eigene Mauersegmente die ab der Qin Dynastie im 2. Jahrhundert v.
Chr. vereinigt und gemeinsam erweitert wurden. Oft wird behauptet, dass die
chinesische Mauer das einzige Bauwerk sei, das aus dem Weltraum gesehen werden
kann. Astronauten, darunter auch ein Chinese konnten sie aus dem Weltall nicht
sehen.
Die Erlöserstatue auf dem Berg Corcovado in Rio de Janeiro Brasilien
Monumento Christo Redentor auf
dem Berg Corcovado gehört neben dem Zuckerhut zu den Wahrzeichen von Rio de
Janeiro in Brasilien. Die 32 Meter hohe Statue steht auf einem etwa acht Meter
hohen Sockel in dem eine Kapelle untergebracht ist. Im Inneren wurde Stahlbeton
für Christo Redentor genutzt und die äußere Hülle besteht aus einer Schicht
Speckstein um die Statue vor Umwelteinflüßen zu schützen. Die Figur stellt
Jesus Christus dar, was ihr auch den deutschen Namen Erlöserstatue gegeben hat.
1922, zum 100.
Jahrestag der Unabhängigkeit Brasiliens sollte Christo Redentor eingeweiht
werden, aber wegen Problemen bei der Finanzierung konnte die Statue erst 10
Jahre später, mit Mittel aus Frankreich und dem Vatikan, fertig gestellt
werden. Christo Redentor wurde 2006 zum 75. Geburtstag der Statue zu einem
katholischen Wallfahrtsort erklärt. Für Touristen aus aller Welt ist die
Erlöserstatue aus zwei Gründen ein sehr beliebtes Ziel in Rio geworden. Zum
einen der beeindruckend große Christo Redentor und zum anderen die überragende
Aussicht vom Berg Corcovado hinunter auf die Bucht von Rio mit dem Zuckerhut.
Daten
Standort: Rio de Janeiro, Brasilien
Eröffnung: 12. Oktober 1931
Design: Paul Landowski, Frankreich
Konstrukteur: Heitor da Silva Costa
Größe: Höhe 32 Meter + 8 Meter Sockel
Gewicht: 1.100 Tonnen
Eröffnung: 12. Oktober 1931
Design: Paul Landowski, Frankreich
Konstrukteur: Heitor da Silva Costa
Größe: Höhe 32 Meter + 8 Meter Sockel
Gewicht: 1.100 Tonnen
Das Kolosseum in Rom Italien
Das Kolosseum in Rom war bereits
im Altertum ein großer Favorit für die Sieben Weltwunder der Antike. Es ist ein
Amphitheater, das 79 n. Chr. fertig gestellt wurde und war in der Antike der
größte geschlossene Bau, der von den Römern errichtet wurde. Wenn heute über
das Kolosseum gesprochen wird, ist das Thema in der Regel nicht die besondere
Architektur und raffinierte Technik, sondern die Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe
und andere grausame Schauspiele bei denen oft Menschen und Tiere getötet
wurden. Es ist daher auch zu einem Synonym für das römische Leitbild der
Politik "Brot und Spiele" geworden.
Das Kolosseum
bot Platz für 50.000 Zuschauer und die Sitzordnung war nach Ansehen und Stand
aufgeteilt. Eine Meisterleistung stellte die ausgefeilte Bühnentechnik dar. Das
Kolosseum hatte einen doppelten Boden mit Falltüren und Aufzügen aus denen
Bühnenbilder und das Auftreten von Tiere und Menschen wie aus dem Nichts
gezaubert wurden. Zur Eröffnung des Kolosseums ist eine Seeschlacht aufgeführt
worden, in welcher der Boden der Arena mit Wasser geflutet war. Der
ursprüngliche Namen war Amphitheatrum Flavium und es wurde später nicht wegen
seiner Größe Kolosseum genannt, sondern Aufgrund einer sehr großen Statue des
Kaiser Nero, die neben der Arena stand. Mit der Chritianisierung des römischen
Volkes wurden die blutigen Kämpfe abgelehnt und um 520 ist das letzte große
Schauspiel im Kolosseum aufgeführt worden. Durch Erdbeben im 9. und 14
Jahrhundert wurde das Kolosseum so stark beschädigt, das eine Nutzung für
Aufführungen ausgeschlossen war. Das Kolosseum war der Vorläufer für die
modernen Sportarenen, wie sie heute noch für beliebte Sportarten gebaut werden.
Daten
Standort: Rom, Italien
Bauzeit: Einweihung 79 n. Chr.
Bauherr: Kaiser Vespasian
Größe: Grundfläche (oval): 156 x 186 Meter Höhe: 48 Meter
Bauzeit: Einweihung 79 n. Chr.
Bauherr: Kaiser Vespasian
Größe: Grundfläche (oval): 156 x 186 Meter Höhe: 48 Meter
Machu Picchu - Die Inkastadt in den Anden von Peru
Machu Picchu, die Stadt in den
Wolken, wurde um 1440 vom Inkaherrscher Pachacútec Yupanqui auf einem Berg in
den Anden von Peru in 2350 Meter Höhe errichtet. Von Machu Picchu, übersetzt
"Alter Berg", machten sich die Inka auf weite Teile der heutigen
Länder Peru, Chile und Bolivien zu beherrschen. Etwa 100 Jahre später, als die
spanischen Conquistadores geführt von Pizarro, Machu Picchu immer näher
rückten, wurde die Stadt aufgegeben und es passierte etwas womit niemand
rechnete; Machu Picchu wurde von Pizarro übersehen. Da die spanischen Eroberer
gegen das Inkavolk mit ganzer Härte vorgingen und etwa 50% der Bevölkerung
starben oder in alle Winde verteilt wurden, ist nur sehr wenig über die
Geschichte von Machu Picchu bekannt und es gibt noch viele Rätsel, die auf eine
Lösung warten.
Im Jahr 1911
wurde Machu Picchu von dem amerikanischen Forscher Hiram Binghams, das
mittlerweile im Urwald versunken war, wieder entdeckt. Heute besuchen etwa 2000
Besucher täglich die alte Hauptstadt des Inkareiches in den Anden und sie
gehört damit zu den beliebtesten Touristenzielen in Südamerika. Das Tor nach
Machu Picchu ist die etwa 75 Kilometer entfernte Stadt Cuzco. Um nach Machu
Picchu zu gelangen kann man mit Zug und später entweder die Serpentinen laufen
oder mit dem Bus hinauf fahren. Eine weitere Möglichkeit ist, dass man eines
der Angebote in Cuzco war nimmt und folgt auf einer mehrtägigen Wanderung auf
dem Inka Trail den Spuren der Inkas.
Daten
Standort: ca. 75 km nordwestlich von Cuzco, Peru
Bauzeit: ca. 1440
Bauherr: Pachacútec Yupanqui
Einwohner: ca. 1000
Bauzeit: ca. 1440
Bauherr: Pachacútec Yupanqui
Einwohner: ca. 1000
Felsenstadt Petra in Jordanien
Die Wurzeln von
Petra, der Stadt im Felsen, gehen auf über 9000 v. Chr. zurück und ist eine der
ältesten Siedlungen im Mittleren Osten. Petra liegt auf halben Weg zwischen dem
Roten Meer und dem Toten Meer am Rande der arabischen Wüste in den Bergen von
Edom. Die Stadt lag an der Kreuzung von mehreren Karawanenwege und konnte sich
durch den Handel zu einer wohlhabenden Stadt entwickeln. Die Blütezeit der
Stadt begann etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. als Petra Hauptstadt des Nabatäer Reiches
war, das bis Damaskus und kurz vor Jerusalem reichte und die beeindruckenden in
den Felsen gehauenen Fassaden entstanden. 106 n. Chr. besiegte Kaiser Trajan
die Nabatäer und besetzte Petra. Zu dieser Zeit hatte die Felsenstadt Petra
etwa 30.000 Einwohner, aber durch Änderungen der Handelswege, die von den Römer
beschlossen wurden begann der Niedergang der Stadt.
Nach zwei Erdbeben und der
Eroberung der Region durch die Araber wurde die Stadt verlassen und es entstand
der Mythos von der verschollenen Felsenstadt. 1812 wurde Petra vom Schweizer
Johann Burckhardt wieder entdeckt. Der legendären Ruf von Petra ist auf die
kunstvollen bis zu 40 Meter hohen Fassaden und Häuser die direkt in den Fels
gehauen wurden begründet. Am meisten abgebildet wird das Schatzhaus von Petra,
das in einer Indiana Jones Verfilmung der Standort des heiligen Krals war.
Weitere große Bauwerke sind die Felsengräber mit dem Ed-Deir und das große
römische Amphitheater. Heute ist Petra eine der bedeutendsten und
meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Nahen Osten.
Daten
Standort: Region Edom, Jordanien
Bauzeitder Felsenstadt: 2. Jahrhundert v. Chr. bis 2 Jahrhundert n. Chr.
Bauherr: Nabatäische Könige Aretas I. - III.
Einwohner: um 100 n. Chr. ca. 30.000
Bauzeitder Felsenstadt: 2. Jahrhundert v. Chr. bis 2 Jahrhundert n. Chr.
Bauherr: Nabatäische Könige Aretas I. - III.
Einwohner: um 100 n. Chr. ca. 30.000
Das Taj Mahal Bauwerk aus tausendundeiner Nacht in Agra Indien
Das Taj Mahal gilt als das
schönste Bauwerk muslimischer Architektur in Indien. Das große Mausoleum wurde
vom fünften Großmogul Shah Jahan in Erinnerung an seine geliebte Frau, die
Persische Prinzessin Arjuman Bano Begum, die auch Mumtaz Mahal genannt wurde,
gebaut. Sie hatte einen sehr großen Einfluss auf sein Leben und seine Politik
und starb 1631 bei der Geburt des vierzehnten Kindes im Alter von 39 Jahren.
Auf dem Totenbett wünschte sie sich von Ihrem Mann ein Grabmal, wie es die Welt
zuvor noch nie gesehen hat. Daraufhin ließ der Großmogul das Taj Mahal
errichten, das wie aus einem Märchen oder einem Traum entsprungen scheint.
Der richtige
Namen des Taj Mahal ist nicht überliefert. Übersetzt heißt der Namen
Kronenpalast oder Krone des Palastes und man nimmt an, dass so ebenfalls die
Prinzessin genannt wurde. Das Taj Mal wurde ab 1631 bis etwa 1648 gebaut.
Obwohl das genaue Jahr der Fertigstellung nicht bekannt ist und Quellen
verschiedene frühere Jahre aufzeigen, wurde 2004 in Agra offiziell von der
Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh die 350 Jahr Feierlichkeiten
durchgeführt. Aufgrund von starker Umweltbelastung hat der Marmor angefangen
leicht gelbe Farbe anzunehmen, worauf seit Anfang 2007 sämtlicher Auto und
Busverkehr im Umkreis von zwei Kilometer verboten wurde. Touristen werden nun
mit Pferdekutschen und batteriebetriebenen Fahrzeugen zum Taj Mahal gebracht.
Etwa 20.000
Arbeiter waren mit dem Bau des Taj Mahal beauftragt, das auf einer 100 x 100
Meter großen Plattform die wie auch das Taj Mahal aus Marmor gebaut wurde. Auch
das Taj Mahal selbst besteht zu sehr großem Teil aus Marmor. Die zentrale
Kuppel ist 57 Meter hoch. Das Material für den Bau wurde aus ganz Asien mit
über 1.000 Elefanten nach Agra an den Jamuna Fluss gebracht. In den Marmor sind
28 verschiedene Arten von Edel- und Halbedelsteine, wie Jade, Lapis Lazuli,
Saphire und auch Diamanten, eingefügt worden und nahezu jede Fläche wurde in
irgendeiner Form verziert. Das Taj Mahal ist vollständig von einer Mauer
umgeben und an den Seiten befinden sich eine Moschee, ein Gästehaus und
gegenüber dem Taj Mahal das Eingangsgebäude. Vor dem Taj Mahal erstreckt sich
ein großer Garten mit einem kleinen gefassten See in dem sich der weiße Marmor
spiegelt. Das Taj Mahal ist auch noch heute ein großes Symbol für Liebe und
Leidenschaft.
Daten
Standort: Agra, Indien
Bauzeit: 1631 bis 1648 (1654?)
Bauherr: Großmogul Shah Jahan
Größe: Grundfläche 100 x 100 Meter und 57 Meter hoch
Bauzeit: 1631 bis 1648 (1654?)
Bauherr: Großmogul Shah Jahan
Größe: Grundfläche 100 x 100 Meter und 57 Meter hoch
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